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Aus der Ortsgemeinde

Publikation August 2021
Ausserordentliche Witterungsverhältnisse stellen auch für die Ortsgemeinde Wartau als grosse Land- und insbesondere auch Waldbesitzerin besondere Herausforderungen dar.

So begann das Jahr 2021 mit intensiven Schneefällen, die massive Schneebruchschäden in den Wäldern der Ortsgemeinde verursachten. Die extreme Schneelast wurde für viele Aeste und Bäume zu viel. Zahlreiche Verkehrswege wurden mit Aesten und Kronenteilen übersät. Mehrere Wochen war die Forstgruppe mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Der eben erst angelieferte neue Forstschlepper kam sofort zu einer Bewährungsprobe in Einsatz, die er bestens bestand. Ohne ein solches Gerät könnten Schäden, wie sie aufgetreten sind, innert nützlicher Frist nicht behoben werden.

Im Sommer erschwerten massive Regenfälle und grosse Nässe in den Feldern und Wäldern die Arbeiten. Von eigentlichen Ueberschwemmungen und Rutschungen aber blieb das Wartau zum Glück verschont. Deutlich wurde aber immerhin, dass dem Unterhalt der Gewässer in unserer Gemeinde zukünftig wohl mehr Beachtung geschenkt werden muss.

Die Wetterkapriolen beeinflussten auch die Bestossung unserer Alpen. Grosse Schneemassen bis weit in den Frühling hinein führten dazu, dass das Vieh ausgesprochen spät auf die Alp getrieben werden konnte. Erfreulich für die Ortsgemeinde war immerhin, dass einmal mehr alle ihre Alpen und Tratten voll bestossen werden konnten.
Im Kanton St. Gallen soll die Waldbiodiversität gefördert werden. Bis im Jahr 2030 soll mindestens 5 % der Waldfläche als Naturwaldreservat unter Vertrag stehen. Auch die Bildung von Altholzinseln dient diesem Ziel. Die Ortsgemeinde Wartau ist gewillt, dieses Anliegen zu unterstützen, wo sich passende Gelegenheiten dazu bieten. Oft wird von Waldbesucherinnen und Waldbesuchern beanstandet, dass im Wald nach Holzschlägen oder Sturmschäden nicht sauber «aufgeräumt» werde. Dem Wald und der
Natur überhaupt wird aber kein Dienst erwiesen, wenn alles abgeräumt wird, was herumliegt. Totholz ist für manche Kleintiere eine unentbehrliche Lebensgrundlage, es dient also der Biodiversität ganz wesentlich.

Zurzeit ist die Ortsgemeinde an zwei Wasserprojekten mit ganz erheblicher Bedeutung beteiligt. Zum einen geht es um die Wasserversorgung im Berggebiet. Vor allem auf Alpen und Tratten soll die Versorgung mit genügend Wasser von guter Qualität sichergestellt werden. Die Arbeiten zur Realisierung dieses Projektes sind im Gange. Betroffen sind auch Güter der Ortsgemeinde. Sie muss deshalb namhafte finanzielle Beiträge leisten. Das zweite Projekt betriffe die Bewässerung der Gemüsekulturen in der Ebene. Der Kanton hat angekündigt, dass die Landwirte dafür bald einmal kein Wasser mehr aus den Fliessgewässern beziehen dürfen. Es müssen neue Lösungen gesucht werden, und es muss mit namhaften Kosten gerechnet werden. Die Ortsgemeinde, als Landeigentümerin wird sich in irgendeiner Form beteiligen müssen.

Die Einführung von Schulabgängern ist für die Ortsgemeinde ein wichtiges Anliegen. Sie beschäftigt deshalb regelmässig zwei oder drei Lernende. Einer davon, William Hilton, hat im Frühsommer seine Lehre zum Forstwart mit gutem Erfolg abgeschlossen. Er hat nach dem Lehrabschluss die Ortsgemeinde verlassen und wird nun in einem Forstbetrieb im Kanton Graubünden seine erworbenen Fähigkeiten in der Praxis umsetzen.

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