800 Jahre Burg Wartau

Die Burg verbindet das Wartau
Bei einem 800-jährigen Jubiläum darf man durchaus von einer «Jahrhundertfeier» sprechen. Genau das erlebte die Gemeinde Wartau am vergangenen Wochenende, als die Burg und das Kirchdorf Gretschins zur Bühne von «1225 – 800 Jahre Burg Wartau» wurden. Rund 2300 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, Heimat und Geschichte neu zu entdecken und die Gemeinsamkeiten zu feiern.

Der zweitägige Anlass bot auf einem rund zwei Kilometer langen Rundweg eine Vielzahl von Attraktionen. Gleich zu Beginn lockte der Weinbauverein Wartau mit einer Degustation von über 20 einheimischen Weinen. Ob Familien mit Kindern oder Geschichtsinteressierte aus nah und fern – das Fest zog ein bunt gemischtes Publikum an. Zwischenzeitlich wurden die Organisatoren regelrecht überrannt: Kuchen und Brot gingen zeitweise aus, Würste wurden knapp.

Besonders eindrücklich war die Zeitreise auf der Burg, wo Maja Suenderhauf und ihr Helferteam Einblicke in das mittelalterliche Leben gaben. Auf dem Ochsenberg stellte die Kantonsarchäologie die frühe Siedlungsgeschichte von Wartau vor. Zudem konnten die Besucher die 1940er-Jahre nacherleben, als das Werk Ochsenberg Teil der Festung Magletsch und damit der Schweizer Landesverteidigung war. Eine filmische Rarität aus jener Zeit fesselte zusätzlich das Publikum. In der Kirche Gretschins rundete eine Ausstellung mit alten Fotografien sowie die Präsentation von Geschichts- und Geschichtenquellen das vielfältige Programm ab.

Das Jubiläumsfest war ein wahres Gemeinschaftswerk der Sieben-Dörfer-Gemeinde: Neben dem Organisationskomitee, das aus Mitgliedern des Gemeinde- und Ortsverwaltungsrates sowie Maja Suenderhauf und Hansjakob Gabathuler bestand, engagierten sich gleich sechs Wartauer Vereine. Die Knabengesellschaften Oberschan und Azmoos, der FC Trübbach, der Weinbauverein Wartau, der Verein Artillerie-Fort Magletsch und die Musikgesellschaft Azmoos trugen massgeblich zum Gelingen bei. Ganz im Zeichen des Miteinanders stand auch der ökumenische Gottesdienst.

Immer wieder mischte sich beim Fest der vertraute Wartauer Dialekt mit fremden Dialekten von Gästen, die sich mit alteingesessenen Familiennamen vorstellten. Das Fest in Gretschins hat gezeigt, wie Geschichte und Geschichten die Menschen verbinden.