800 Jahre Burg Wartau
Hanspeter Dürr, Präsident der Ortsgemeinde und der Stiftung Burgruine Wartau, würdigte in seiner Ansprache den grossen Wissensschatz beider Autoren. Auch Regierungsratspräsident Beat Tinner und Gemeindepräsident Andreas Bernold betonten die Bedeutung der Erforschung und Vermittlung lokaler Geschichte. Gerade in unsicheren Zeiten sei es wichtig, die eigenen Wurzeln zu kennen, die Gegenwart besser zu verstehen – und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
Bruno Seifert, Schulratspräsident und Mitglied der Stiftung Burgruine Wartau, zitierte den St.Galler Staatsarchivar: Abgesehen von der Stadt St. Gallen gebe es im ganzen Kanton keine Gemeinde, deren Geschichte so umfassend dokumentiert sei wie diejenige von Wartau. Wieso ausgerechnet diese zerstreute Gemeinde, deren Bürgerinnen und Bürger sich nicht einmal einig sind, aus wie vielen Weilern sie besteht? Vielleicht, weil viele Quellen die Jahrhunderte überdauert und Brände überstanden haben. Sicher aber auch, weil es immer wieder Menschen gab, die Geschichte und Geschichten zu Papier brachten – davon ist Seifert überzeugt.
Ein Buch für alle – auch für Heimweh-Wartauer
Hanspeter Dürr erinnerte daran, dass beide Autoren vor einer grossen Herausforderung standen: Ihre Publikationen sollten Wartauerinnen und Wartauer, Heimweh-Wartauer, Kultur- und Geschichtsinteressierte sowie Schülerinnen und Schüler gleichermassen ansprechen. «Das ist ihnen gelungen», zeigte er sich überzeugt.
Maja Suenderhauf brilliert mit der Fähigkeit, 8000 Jahre Geschichte 48 Seiten verständlich zu erzählen. Hansjakob Gabathulers Lesebuch wiederum vertieft die Zeit bis 1848 und bringt mit zahlreichen Geschichten die Vergangenheit zum Leben. Jürg Gabathuler bezeichnete diese Episoden als das «Salz in der Geschichte», denn sie bringen die Vergangenheit zum Leben. Passend zum Titel des Artikels gab er gleich zwei Kostproben: die Geschichten über die überforderten Landvögte und den streitsüchtigen Pfarrer Locher.
Beide Neuerscheinungen reihen sich zusammen mit der vor zwei Jahren erschienenen Urkunden- und Siegelsammlung von Martin Graber nahtlos in die 160-jährige Forschungstradition Werdenberger Historiker ein. Autoren und Referenten teilten die Hoffnung, dass dies helfen möge, die Gegenwart besser zu verstehen – und «vielleicht auch unsere Zukunft klüger zu gestalten».
Würdigung
Da Feiern wie diese und das Fest der kommenden zwei Tage nur dank dem Engagement des OK und vieler weiterer Helferinnen und Helfer möglich sind, überreichte Hanspeter Dürr am Schluss den Beteiligten ein ganz spezielles Präsent: Ein 3D Druck Model der Burgruine Wartau.