Bürgerversammlung 2025
Im ersten Traktandum, der Vorlage der Jahresrechnung 2024 konnte der Verwaltungsrats-Präsident einen sehr erfreulichen Betriebserfolg von CHF 1'817'278.21 präsentieren. Einen grossen Teil davon haben aber Wertberichtigungen im Finanzvermögen in der Höhe von CHF 936'202.00 beigetragen.
Die Erläuterungen zu den Abweichungen gegenüber dem Budget wurden im Jahresbericht ausführlich dargestellt, einzelne Positionen noch einmal an der Versammlung dokumentiert.
Beim zweiten Traktandum wurden die Gründe für den benötigten Ersatz der Blockbandsäge erläutert. Die immer häufiger auftretenden Störungen und Mängel an der über 50-jährigen Maschine und die Tatsache, dass seit geraumer Zeit keine Ersatzteile mehr verfügbar sind, veranlassten den Verwaltungsrat, sich mit einem Ersatz der Säge zu befassen. Der Kredit von CHF 239'00 für eine neue Blockbandsäge wurde von den Stimmberechtigten einstimmig bewilligt.
Das Traktandum 3 mit den Anträgen für eine Reservationsvereinbarung, bzw. Baurechtsversprechen an die Windpark Wartau AG war geprägt von den detaillierten Ausführungen des Versammlungsleiters und den anschliessenden zahlreichen Wortmeldungen.
Das im Jahr 2017 vom Schweizer Stimmvolk angenommene revidierte Energiegesetz veranlasste den Bundesrat die Energiestrategie 2050 zu verabschieden. Diese fordert eine verbesserte Energieeffizienz und den Ausbau von erneuerbarer Energie und den Stromnetzen. Deshalb verabschiedete der Kanton St. Gallen im Jahr 2024 den Sondernutzungsplan, welcher einen Standort für Windenergieanlagen auch auf dem Gebiet der Gemeinde Wartau vorsieht. Für Windenergieanlagen, wie am Standort Rheinau mit einer Produktion von über 20 GWh, gilt das nationale Interesse. Die festgelegten Standorte, welche vom Bund genehmigt wurden, weckten schnell das Interesse von Investoren und Stromkonzernen für den Bau von Windenergieanlagen. Deshalb und weil sich sämtliche möglichen Standorte auf Parzellen der Ortsgemeinde befinden, hat sich der Verwaltungsrat mit dem Thema Windpark beschäftigt. Er steht einer Realisierung grundsätzlich positiv gegenüber, der Nutzen soll aber in der Gemeinde bleiben. Mit einer lokalen Trägerschaft sollen die weiteren benötigten und vertieften Abklärungen gestartet und eine Machbarkeitsstudie sowie die Umweltverträglichkeitsprüfungen veranlasst werden. Aus diesen Gründen ist eine Reservationsvereinbarung samt Baurechtsversprechen an die zu gründende Windpark Wartau AG ein wichtiger Schritt, damit die Abklärungen durch die lokale Gesellschaft durchgeführt werden können und das Projekt in der Gemeinde bleibt.
Die verschiedenen Wortmeldungen zeigten nebst den Vorzügen einer "eigenen" Stromversorgung auch die Sorgen und Ängste verschiedener Bürger auf. Emmissionen, Schattenwurf, Lärm, aber auch negative Auswirkungen auf die Immobilienpreise oder den Gemüseanbau wurden angesprochen, konnten aber nicht alle im Detail beantwortet werden. "Dazu fehlen schlichtweg noch viele Informationen, welche durch die weiteren Abklärungen beschafft werden müssen", so der Präsident Hanspeter Dürr. "Wir nehmen die Fragen und Sorgen der Bürger aber sehr ernst, diese sind Bestandteil der folgenden Prüfungen und Studien."
Anschliessend wurden die beiden Anträge des Verwaltungsrats zur Abstimmung gebracht und mit je einem grossen Ja-Stimmenanteil genehmigt.
Das Budget 2025 sieht einem Gewinn von 505’807 Franken vor, obwohl grössere Ausgaben und Investitionen anstehen. Die Erhöhung der Stellenprozente des Präsidiums und die geplante Umstellung der Informatik samt benötigter Software, Beiträge an die 800-Jahr Feier Burg Wartau, aber auch höhere Ausgaben bei den Alpgebäuden belasten die Rechnung 2025. Zudem wird die Weidepflege in den Tratten Malanser- und Schanerholz intensiviert, um die Ausbreitung der Verbuschung zu bekämpfen.
In der Allgemeinen Umfrage wurde auf die Feier vom 5. - 7. September 2025 "800 Jahre Burg Wartau" hingewiesen und der Stand der Arbeiten der Bewässerung Wartau Süd und den Instandstellungen der Brücken Rheinau aufgezeigt. Mit einem grossen Dankeschön an die Mitarbeitenden der Ortsgemeinde für den stets tollen Einsatz und dem Verwaltungsrat für die konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit beendete Hanspeter Dürr die Versammlung.
Im Anschluss an die Bürgerverammlung lud die Ortsgemeinde zum von den Landfrauen Wartau liebevoll hergerichteten Apero ein.