Holzen mit dem Heli

Beim Schutzwaldschlag in der Läui wurden bei starkem Wind rund 200 m3 Holz aus dem steilen Gelände ausgeflogen und im Schanerholz deponiert.

Vor 50 Jahren kam die Gauschla-Lawine erst oberhalb des Schwimmbades Oberschan zum Stillstand. Ohne den vorhandenen Schutzwald in der Läuihalde und auf der Schaneralp wäre das Dorf Oberschan akut gefährdet gewesen. Deshalb waren eine sofortige Wieder-Aufforstung und die anschliessende Pflege des Schutzwaldes in der "Läui" ein wichtiger Bestandteil zum Schutz vor weiteren Lawinen, aber auch für den verzögerten Abfluss von Wasser bei extremen Niederschlägen.

Der letzte Eingriff fand vor rund 10 Jahren statt und war deshalb im vergangenen Herbst wieder notwendig geworden, um die angestrebte Verjüngung des Waldes zu unterstützen. Sobald genügend Licht auf den Waldboden dringt, können sich junge Pflanzen entwickeln und zu Bäumen heranwachsen. Deshalb werden auf der ganzen Fläche instabile, schräge und "unerwünschte" Bäume entnommen. Dadurch entstehen kleine Öffnungen und das Sonnenlicht kann bis auf den Boden vordringen. Oberstes Ziel ist ein stabiler, vielschichtiger und artenreicher Wald.

Von den rund 230 m3 gefälltem Holz wurden etwa 30 m3 als Schutz vor Steinschlag, aber auch für die Biodiversität im Wald liegen gelassen. Da das Gebiet unterhalb der Schaneralp schlecht erschlossen und sehr steil ist, mussten die rund 220 Tonnen Holz mit einem Helikopter abtransportiert werden. Das benötigte eine sorgfältige Vorarbeit und Planung, damit der gesamte Holzschlag in einer möglichst kurzen Zeit ausgeflogen werden konnte.

Die insgesamt 107 Transportflüge wurden in rund 4 Stunden durchgeführt und benötigten nebst dem Piloten, 3 Helfer beim Lagerplatz und drei Zweierteams bei den jeweiligen Standorten im Gelände. Bei starkem Föhn war die Herausforderung für alle Beteiligten noch einmal höher, wurde von diesen aber mit Bravour bewältigt. Gleichzeitig mit dem Abtransport des geschlagenen Holzes wurde benötigtes Material in das Gelände geflogen, um den Jungwuchs mit Zäunen vor Verbiss zu schützen.

Trotz hoher Kosten für das «Heli-Holzen» und die Arbeiten der Forstgruppe rechnet sich der Aufwand, dank  Schutzwaldbeiträgen und weniger Kosten bei der Instandstellung von Strassen und Wiesen.